Hand mit Feder vor blauem HimmelWenn du mehr Liebe leben willst, kannst du sie mit deinen Einstellungen und Verhaltensweisen in dein Leben einladen. Hier erhältst du einige hilfreiche Werkzeuge für dein Alltagsleben.

Wahrnehmung – Akzeptanz – Verständnis, der wundervolle Dreiklang

Das wichtigste Werkzeug, um die Liebe immer wieder in dein Leben zu bringen, ist der Dreiklang aus Wahrnehmen, Akzeptieren und Verstehen. Nimm deine Situation wahr. Akzeptiere, wie sie für den Moment ist. Versuche zu verstehen, warum sie im Moment genau so ist und nicht anders. Dann kannst du dich dafür entscheiden, deine augenblickliche Wirklichkeit auch so zu wollen, wie sie ist.

Erinnere dich z.B. an den letzten Streit mit einem nahen Menschen. Du kannst das Ruder herumreißen, wenn du mit der ehrlichen Wahrnehmung beginnst. Verletztheit, Argumente, Verurteilungen, Ärger werden jetzt beurlaubt. Dazu müssen beide bereit sein, die Verantwortung nicht mehr an den anderen zu delegieren und sich der Realität zu stellen. Du kannst das auch alleine für dich tun, wenn dein Gegenüber nicht dazu bereit ist.

Selbstbetrachtung:
Wahrnehmung: Was geschieht gerade mit mir? Was mache ich gerade? Welche Ängste, Schmerzen, Erinnerungen bekämpfe ich gerade? Wie wehre ich all das ab?
Akzeptanz: Ich darf diese Gefühle, Gedanken, Ängste, Erinnerungen usw. haben, aber es sind meine. Ich lasse sie für diesen Moment nur bei mir. Sie sind vielleicht schwer auszuhalten, aber es sind meine Gefühle, Gedanken, Ängste oder Erinnerungen.
Verstehen: Woher kommen diese schmerzhaften Gefühle, Gedanken, Ängste oder Erinnerungen? Warum muss ich sie so sehr abwehren? Was mache ich damit hier und jetzt?

Fremdbetrachtung:
Nach dieser Betrachtung kann sich jeder ohne Bewertung der Wahrnehmung des Anderen widmen.
Wahrnehmung: Was geschieht gerade mit meinem Gegenüber? Was steigt wohl bei ihm oder ihr gerade so unangenehm hoch und wie wird es abgewehrt?
Akzeptanz: Mein Gegenüber hat auch bedrohliche Gefühle, Gedanken, Ängste oder Erinnerungen. Er oder sie darf jetzt so sein.
Verstehen: Auch die schmerzhaften Punkte meines Gegenübers kommen aus der Vergangenheit und liegen jetzt bloß. Auch mein Gegenüber möchte sich schützen. Was mag wohl hinter all der Abwehr stehen?

Mit dem Mittel der Wahrnehmung, der Akzeptanz und des Verstehens können wir wieder und wieder zur Liebe finden, den Anderen so zu akzeptieren, wie er ist, und ihn in seinem Sein anzunehmen. Das ist Liebe.

Du kannst dich immer für den Weg zur Liebe entscheiden, wenn du den Mut aufbringst, deine Wirklichkeit und die deines Gegenübers wahrzunehmen, zu akzeptieren und zu verstehen.

Verstehenwollen statt Bewertung
Sich selbst und ein Gegenüber in der ganzen Tiefe wirklich zu verstehen, ist in einer aktuellen Situation oft nicht möglich. Wir alle schleppen unverarbeitete Geschichten und Schmerzen mit uns herum, die unsere Gedanken und Handlungen steuern, die wir aber nicht so einfach durchschauen und hinter uns lassen können oder wollen. Stattdessen schimpfen wir, fällen Urteile, tratschen und verbreiten Abneigung und Distanz. Wie groß ist die Auswirkung unserer Urteile auf den Kontakt mit Menschen, mit denen wir täglich bei der Arbeit oder im Privatleben zu tun haben!

Wenn wir unsere eigene Geschichte verstehen, begreifen wir auch unsere Reaktionen auf andere Menschen besser und bürden anderen nicht unsere Bewertungen auf. Oft braucht es sehr viel Zeit und sehr tiefe Arbeit, um die eigene Vergangenheit wirklich aufzuarbeiten. Das ist bei jedem Menschen so. Das tiefe Verstehen ist ein sehr heilsamer, aber langwieriger Prozess, in dem wir Abgespaltenes wieder akzeptierend in unser Leben aufnehmen. Darauf können wir nicht immer warten! Wir brauchen die Verbindung, die Nähe und die Liebe jetzt!

Im aktuellen Moment reicht die einfache Entscheidung: Ich will verstehen.

Das ist die Entscheidung, sich mit aller Ehrlichkeit dem eigenen Sein, den eigenen Sehnsüchten, Enttäuschungen, Schmerzen und Ängsten und all seinen Gefühlen zu stellen. Es ist auch die Entscheidung, den Anderen in seiner Wahrheit zu sehen. Diesen Entschluss kann jeder im aktuellen Moment treffen. Die Frage lautet also: Will ich mich meiner Wahrheit stellen? Will ich mich der Wahrheit des Anderen stellen? Oder noch einfacher ausgedrückt: Will ich jetzt Verständnis investieren?

Allein die Einstellung, verstehen zu wollen, bringt mich in eine Tiefe mit mir und oft in eine nähere Begegnung mit dem Anderen.

Verstehen heißt hierbei nicht, sich eine Meinung zu bilden, oder Wissen anzuhäufen! Verstehen bedeutet in diesem Zusammenhang, sich mit dem Herzen zu verbinden, die Zusammenhänge zu fühlen, das unglaubliche Zusammenwirken von Ursache und Wirkung, von Erfahrungen und Reaktionen, von Angst und Liebe in sich und in der Welt zu begreifen.

Dafür musst du dich entscheiden, über den Schatten deiner Ängste und Beschränkungen hinauszutreten und dich deinen seelischen Gefühlen anzuvertrauen: dem Schmerz, der Trauer, der Freude und der Liebe. Tust du es, dann wächst du mit deinem Verstehen weit über den Verstand hinaus. Du trittst aus der Enge deines Verstandes hinaus in die Größe der Welten, in denen sich dein Leben abspielt. Es ist einen Versuch wert!

Toleranz – ein Schuhanzieher für die Liebe
Toleranz ist ein hilfreicher Hebel im engen Zusammenleben mit andern Menschen. Je enger wir zusammenleben, desto mehr ecken wir mit der Andersartigkeit der Nachbarn an. Toleranz ist ein Werkzeug, um gelassen zu bleiben und den anderen Menschen so zu akzeptieren, wie er ist. Das macht den Schritt zur Liebe leichter.

Die Toleranz hilft als grundsätzliche Einstellung im Zusammenleben dort, wo ein tieferes Verstehen des Gegenübers nicht möglich ist.

Vertrauen – eine neue Weise, die Welt zu sehenVertrauen – eine neue Weise, die Welt zu sehen
Wenn wir uns für Nähe entscheiden, begegnen wir irgendwann auch den eigenen, beiseitegeschobenen unangenehmen und schmerzhaften Gefühlen. Denn wenn wir uns nahe kommen, berühren wir auch immer schmerzhafte Punkte des Anderen. Die Frage ist also nicht, OB mein Gegenüber meine verletzten Stellen berührt, sondern nur wann. Geschehen wird es auf jeden Fall. Ich muss mir dann wieder und wieder klar machen, dass es keine böswillige Absicht war. Ich bin nur an meine alten Schmerzpunkte erinnert worden.

Ich muss mich nicht fragen, ob ich dem anderen vertrauen kann, sondern frage mich selbst:

  • Traue ich mir zu, die Gefühle zuzulassen, die von diesem Menschen aufgewühlt werden könnten?
  • Will ich die Gefühle in mein Leben lassen, die dieser Mensch in mir aufwecken könnte?
  • Kann ich MIR vertrauen, die Auswirkungen dieses Kontaktes tragen zu können?

Vertrauen heißt so, sich selbst zutrauen, die Auswirkungen einer offenen, liebenden Begegnung tragen zu können. Es ist keine Versicherung dahingehend, dass der andere nichts tun wird, was mich mit meiner Angst oder meinem Schmerz in Kontakt bringen könnte.

Diese Vertrauensfrage lässt die Verantwortung bei dir. Sie gibt dir die Souveränität über dich zurück, statt die Sicherheitsfrage auf den Anderen zu übertragen. So brauchst du nicht mehr alle Menschen zu überprüfen und zu kontrollieren. Du kannst dich deinen Gefühlen widmen und in Nähe sein. Es lohnt sich, das auszuprobieren!

Dankbarkeit – den Reichtum des eigenen Lebens entdecken
Dankbarkeit bedeutet, meine Freude darüber zu zeigen, was du erleben kannst. Wenn du deinen Dank ausdrückst, lässt du deine innere Freude nach außen in die Welt. Du machst dir das Wunder deiner Erfahrungen und deine eigene Größe damit bewusst. Du öffnest dir damit auf wundervolle Weise dein Herz für die Welt und alles, was existiert. Alles hat Platz in deinem Herzen und du kannst dich mit allem verbinden.

Danken ist Liebe leben! Loben und Komplimente sind eine Möglichkeit, etwas von der Liebe abzugeben...

Aufrichtigkeit und Offenheit – sich selbst als ganzen Menschen erleben
Keine Spiele mehr spielen, keine Verstellung mehr, keine Anstrengung mehr, ein besserer Mensch sein zu müssen, sondern so zu sein, wie du wirklich bist. Authentisch, ehrlich, unverstellt. Du wohnst in dir, ohne dich zu verleugnen. Deine hellen und dunklen Seiten haben ihre Lebensberechtigung. Deine innere Haltung ist dabei aufgerichtet und selbstbewusst. Im Kontakt mit Anderen zeigst du deine Wahrheit und siehst ihre Wahrheit. Die Klarheit zwischen dir und deinem Gegenüber sprüht Funken in deiner Beziehung, in Freundschaften und im Beruf. Du bist frei, der Mensch zu sein, der du bist.

Aufrichtigkeit ist ein mächtiges Werkzeug, um zu dir und zur Liebe zu kommen! Wenn du sie wählst, wirst du dein blaues Wunder erleben! Sie kostet Mut aber sie bringt dir ungeheure Lebendigkeit, Nähe und auch Liebe. Aufrichtigkeit trennt dich von allem Oberflächlichen, von allen vorgespielten Fassaden und allen Verstellungen. Das kann beängstigend sein. Du brauchst also deinen ganzen Mut für deine Wahrheit. Es lohnt sich!

Erwartungsfreier Raum – Platz schaffen für die Seele
Es ist alles da, was du für die Liebe und für tiefe Erfahrungen im Leben brauchst! Diese Einstellung kann dich zu einem genialen Leben führen, wenn du bereit bist, von deinem Suchen nach erwarteten Ergebnissen abzulassen. Du brauchst nur zu sehen, was jetzt gerade für dich bereitsteht. Es ist so viel zu jeder Zeit! Du kannst deine Angst, nicht genug zu bekommen, loslassen und dich stattdessen auf das einlassen, was da ist. So siehst du die Welt, wie sie ist, deine Beziehungen, wie sie sind und dich so, wie du bist!